Vereins geschichte

33 Jahre WCV

Natürlich wollten wir diesen Geburtstag groß feiern, doch Corona hat alles gestoppt. Deshalb hier einmal unsere 33 Jahre im Rückblick.
Schon in früherer Zeit trafen sich begeisterte Karnevalisten in den Wehrheimer Lokalen „Emmerich“, „Gasthaus Linde“, im großen Saal des „Zum Taunus“ oder „Braum“, um gemeinsam Fasching zu feiern.
Es gab Fremdensitzungen, die von lokalen Ereignissen und Dorfgeschwätz geprägt waren. Diese Veranstaltungen der TSG, Abteilung Fußball, fanden guten Zuspruch. Bereits in dieser Zeit entdeckte man als Gastredner unser heutiges Ehrenmitglied Erhard Planz aus Neu-Anspach, der dem Verein treu blieb und bis 2007 immer ein Highlight unserer Sitzungen war.
Doch auf einmal fanden die großen Sitzungen ein jähes Ende. Wir hatten keinen Saal mehr, denn der „Taunus“ wurde zum Hotel umgebaut und so schauten wir erst einmal „in die Röhre“. Bald gab es Entwarnung und wir konnten nach vorne schauen, denn es wurde ein Bürgerhaus gebaut. Als dieses dann im November 1976 eröffnet wurde, begann eine neue Epoche der Wehrheimer Fastnacht.
Es kam zum großen Bruch zwischen der TSG und unserer Führungsspitze und so stand bald der Entschluss fest. Wir gründeten einen eigenen, unabhängigen Verein.
Nach kurzer Vorbereitung und Beratungen mit unserem Rechtsanwalt Thomas Backmeister wurde eine Satzung erstellt und zur Gründungsveranstaltung am 11.11.1987 ins Bürgerhaus eingeladen. 56 Personen waren zur Gründungsveranstaltung gekommen und erklärten ihre Mitgliedschaft.

Die Satzung wurde beschlossen und auch der erste Vorstand gewählt.
Zum 1. Vorsitzenden wurde Bernd Müller, zum 2. Vorsitzenden Hans Bär gewählt. Der Vereinsname „Limes Krätscher“ sowie unsere Vereinsfarben gelb und blau wurden einstimmig angenommen und prägen und begleiten uns nun schon seit
33 Jahren.
Wir haben auch den Damen-Elferrat übernommen und pflegen diese Wehrheimer Tradition bis heute. Da sich unsere Damen selbst ein Ausstiegsalter gesetzt haben, gibt es inzwischen zwei aktive Gruppen ehemaliger Elferrätinnen; dies sind die „Ausrangierten“, sowie die Gruppe „11er Raus“. Auch außerhalb des Elferrats bleiben diese Gruppen dem Verein weiterhin treu und wirken aktiv mit.
Wir hatten damals bereits ein begeisterndes Männerballett sowie einen Bautrupp für Bühne und Umzugswagen. Und wir hatten diverse Büttenredner mit saalfüllenden Qualitäten wie Erhard Planz, Martin Röske, Franziska Wagner, Bernd Müller, Manfred und Andrea Seng, Horst Hopfengärtner, jedoch hatten wir keine Gesangs- und Tanzgruppe. Dieser Zustand konnte nicht in unserem Sinne sein und so wurde mit eigener Aufbauarbeit begonnen.
Unser Mitglied Sybille Wecker übernahm die Jugendarbeit und gründete und leitete unsere ersten Garden. Von Beginn an waren dies eine Mini-, Midi- und Maxi-Garde. Ihr folgten Antonia Bär als Trainerin der Maxi-Garde, Petra Rogowski
und Loni Back als Trainerinnen der Midi-Garde, sowie Marion Homm als Trainerin der Mini-Garde. Antonia machte die Garde zum Erfolgsschlager und Aushängeschild, worauf wir heute noch stolz sind. Einige der jungen Damen von damals, in ihren schicken Uniformen, haben in der Minigarde angefangen und sind heute noch mit vollem Eifer in unserem Verein tätig, sei es als Trainerin, Betreuerin oder im Elferrat.

Hans Bär, der Musiker, machte sich auf Talentsuche und gründete mit Roland Schmitt, Günter Rohrmann und Horst Hopfengärtner die Kultgruppe „die Pissebachspatzen“. In jedem Jahr immer dabei, konnten sie vor einigen Jahren ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum feiern. Jetzt sind sie immer noch bei unserer Altenheimtour aktiv dabei. Die Gruppe wurde musikalisch begleitet von Hans Bär, Erwin Rausch und lange Zeit von Christel Schollenberger. Auch verschiedene Sänger unterstützten diese Truppe, wie z.B. Thomas Bär und Erhard Störckel. Zum Schluß der Ära spielte man die Musik als Playback ab und wagte sich an aktuelle Werke.
Unser Vorsitzender hatte den Verein voll im Griff und es wurden immer neue Ideen geboren und verwirklicht. Man bildete ein Kreppelteam und brachte die erste Kreppelzeitung in kleinen Stückzahlen maschinengeschrieben, kopiert und geheftet in den Umlauf. Rudi Kreppel ist seit Anfang an dabei und eröffnet heute noch mit kritischen Betrachtungen, passend zum Motto, jede neue Ausgabe. Inzwischen hat diese Zeitung an Bedeutung gewonnen, dient unter anderem auch dem Rückblick auf das Vereinsgeschehen und wird jährlich
mit Spannung und Begeisterung erwartet. Vielen Dank an das aktive Team für die geleistete Arbeit.
Aufgrund der hohen Kartennachfrage für unsere Sitzung wurde bald eine 2. Sitzung und auch noch eine 3. Sitzung erforderlich. Dies gilt bis heute und so sind nach wie vor drei Sitzungen fester Bestandteil unserer Jahresplanung.
Nach und nach konnten wir uns von ergänzend zugekauften Programmpunkten verabschieden und ein abendfüllendes Programm komplett mit eigenen Leuten gestalten, worauf wir immer sehr stolz waren. Inzwischen sind auch wir bei Büttenreden wieder auf Gastredner angewiesen und freuen uns über deren Beiträge.

Auch der Abschied von der Dorf-Fastnacht ist uns bestens gelungen.
Was ist damit gemeint? Wir machen ein Programm für jedermann und nicht nur für Insider des Dorfgeschehens. Der Erfolg gibt uns recht, wenn man die vielen fremden Besucher hier in Wehrheim sieht.
Wir haben ein Männerballett, welches sich zu einem Showballett der Extraklasse entwickelt hat. Jedes Jahr eines der Highlights unserer Sitzungen. Es wurden auch schon einige Männerballett-Wettbewerbe gewonnen und unsere Vereinsfarben werden immer gut vertreten.
Aus dem Verein heraus hat sich eine eigene Boygroup, die Äpple-Boys, gebildet. Anfangs mit schwerem, modernen Programm, sind sie inzwischen mit einem Spitzenprogramm zu bewundern. Vor Kurzem gab es bereits einen Generationswechsel in der Gruppe, den sie gut gemeistert hat. Und bei den Umzügen in Wehrheim und Oberursel sind sie seit Jahren mit eigenem Motivwagen dabei.
Die Gardearbeit war und ist bis heute sehr erfolgreich. Auf Antonia Bär, die den Grundstein für diesen Erfolg damals gelegt hatte, folgten viele Trainerinnen, die die Garden zu dem gemacht haben, was sie heute sind – Aushängeschilder unseres Vereins. Mit Nicole Kühn gab es zusätzlichen Aufschwung und Zulauf bei den Garden. Aufgrund eines zunehmenden „Überangebots“ von Tänzerinnen in unserer Maxi-Garde gründete sich eine weitere Tanzgarde, die sich den Namen „Rotkäppchen“ gab. Eine Supertruppe erfahrener Tänzerinnen, die sowohl im Garde-, als auch im Showtanzbereich brilliert.
Auch im Bereich Solotanz waren und sind wir bis heute sehr erfolgreich. In unserem Verein wurden bisher 6 Tanz- mariechen ausgebildet und mit Victoria Stang haben wir aktuell eine sehr engagierte junge Tänzerin, die, begleitet von

ihrer Trainerin Nicole Kühn, auch über 2 Jahre auf Turnieren ihr Können erfolgreich gezeigt hat.
Als wir im Jahr 2000 von der Nachricht einer schweren Erkrankung unseres Vorsitzenden überrascht wurden, waren wir wie gelähmt. Doch Bernd blickte nach vorn, motivierte uns und stellte die Weichen für die Zukunft. Trotz seiner schweren Krankheit, die ihn dann im Jahre 2003 besiegte, hat er den Verein nach vorne getrieben und nichts dem Zufall überlassen. Dafür lieber Bernd noch einmal ein herzlicher Dank. Wir werden dich nicht vergessen. Wir haben das Erbe angenommen und führen den Verein erfolgreich weiter.
Seit nunmehr 25 Jahren gibt es einen von Roland Schmidt und seinen Pissebachspatzen organisierten Umzug am Faschingsamstag durch Alt-Wehrheim. Dieser Umzug hat sich zu einem Höhepunkt entwickelt mit vielen Teilnehmern und Besuchern aus nah und fern. Die Aufgaben des Zugmarschalls konnte Roland nun für die Zukunft in jüngere Hände an Magnus Peter übergeben.
Inzwischen zählt unser Verein 358 Mitglieder und es sind seit der Gründung einige neue Veranstaltungen hinzugekommen. Für unsere kleinen Besucher veranstalten wir einen Kinderfasching im Bürgerhaus. Aus einer Wettlaune mit dem Hessischen Rundfunk heraus entstand die Idee für unsere Altenheim-Tour. Dieser jährlich am Fastnachtsdienstag stattfindende närrische Besuch mehrerer Altenheime in Wehrheim und Umgebung ist aus unserem Terminkalender nicht mehr wegzudenken. Zusammen mit dem TUS Merzhausen haben wir eine Herrensitzung ins Leben gerufen und 10 Jahre gemeinsam mit Erfolg durchgeführt.
Jeder kann erahnen, was es bedeutet, all diese Veranstaltungen mit ihren Programmpunkten und Darbietungen umzusetzen, wieviel Manpower und Frauenpower hierfür erforderlich ist. Um dies zu bewältigen,

braucht man eine starke Truppe mit engagierten Leuten, die bereit sind, ihre Freizeit und Arbeitskraft in den Dienst des Vereins zu stellen.
Auch eine Änderung der Kleiderordnung – weg vom feinen Zwirn, hin zur Kostümierung – haben wir vollzogen. Der Anfang war etwas schwierig, aber dies ist inzwischen längst Standard und Garant für gute Stimmung. Ebenso stellen wir jede Kampagne unter ein Motto, wonach unser Bühnenbild, der Saalschmuck, das Outfit unseres Elferrates sowie der Hausorden gestaltet wird.
Wir haben einen eigenen Umzugswagen gekauft und umgebaut, sodass wir ihn jedes Jahr getreu dem Motto umdekorieren und an den Umzügen in Usingen, Wehrheim, Oberursel sowie teilweise Hundstadt teilnehmen können.
Der Verein hat acht Träger des „Goldenen Vlies“, der höchsten karnevalistischen Auszeichnung in Deutschland, jedoch weilen nur noch vier unter uns.
Wir hoffen, in Zukunft noch einige Träger des Vlieses in unseren Reihen zu begrüßen.
Wir, die Limes Krätscher blicken zurück auf bewegte 33 Jahre Vereinsgeschichte. Wir hatten unwahrscheinlich viel Spaß und so sollte Fasching ja auch sein. Doch darf man nicht vergessen, wie ernst Fasching eigentlich ist.
Lasst uns gemeinsam positiv in die Zukunft schauen, den Generationswechsel vollziehen und noch viele Jubiläen feiern.

Auf die Farben Gelb und Blau 

Ein dreifach 33 Jahre Helau